Spurensuche
Hallo zusammen..
Mein Arbeitsort Halberstadt gehört zu einer kleinen elitären Gruppe mit den Orten Thalheim Kilianstädten und Schletz. Was macht diese Orte so besonders...
Sie sind Zeitzeugen einer dunklen menschlichen Vergangenheit...
In und um Halberstadt wurden in den letzten 25 Jahren immer wieder archäologische Spuren eine weit zurück liegenden Kultur gefunden der sogenannten linearbandkeramische Kultur und diese liegt ungefähr 7000 Jahre in der Vergangenheit...besonders in Halberstadt ist es dass nicht nur die namensgebende Keramik gefunden wurden..sondern...
Bereits seit dem Jahr 2000 mindestens 38 linearbandkeramische Gräber mit sorgfältig bestatteten Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts sowie Hinweise auf sechs linearbandkeramische Langhäuser entdeckt worden waren.
Doch nun kam es zu einer erschreckenden Entdeckung welche zu einer Notgrabung duch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie des Instituts für Anthropologie der Johannes Gutenberg Universität Mainz führte...der Entdeckung eines Massengrabes.
Das Massengrab hatte einen Durchmesser von rund zwei Metern. Die Skelette befanden sich teils in Rückenlage, teils in Bauchlage nebeneinander und übereinander, ohne dass es – wie zuvor in benachbarten Gräbern aufgefunden – eine einheitliche Ausrichtung der Körper gab.
Sieben der neun Skelette wurden zweifelsfrei als männlich im Alter zwischen 25 und 40 Jahren identifiziert, die beiden anderen als vermutlich männlich und weiblich. Der jüngste Mann war 16 bis 20 Jahre alt, die mutmaßliche Frau 21 bis 26 Jahre. Alle neun Personen galten folglich in ihrem damaligen sozialen Umfeld als Erwachsene. Die Altersverteilung weicht stark ab von jener in den benachbarten Gräbern, in denen im Durchschnitt gleich viele Männer und Frauen sowie Erwachsene und Kinder beerdigt wurden, aber – insbesondere durch das Fehlen von Kindern – auch von anderen Massengräbern aus dieser Epoche.
Als Todesursache wurden bei sieben der neun Toten harte Schläge gegen den Schädel identifiziert, bei zwei Toten war der Schädel nicht mehr erhalten. Fast alle identifizierbaren Schädelbrüche wurden am Hinterkopf entdeckt, und zwar sowohl im Bereich des Hinterhauptbeins als auch oberhalb und seitlich davon. Zwei Drittel der Schädelverletzungen befanden sich auf der rechten Seite.
Ebenso fanden sich Brüche an Armen und Beinen welche in Art und schwere als gezielte Verletzungen interpretierten lassen..
Doch was Halberstadt abhebt von den anderen von mirvgenannten Orten sind die Herkunft der Menschen...sie sind keine Harzer ..sondern stammen vermutlich aus Südostdeutschland...eine Sensationelle Feststellung..da diese Getöteten der Beweis für
eher um gefangengenommene Angreifer eines misslungenen Überfalls als um attackierte Bewohner der linearbandkeramischen Siedlung handelte...und sich hier eine Hinrichtung als wahrscheinlich erweist.
Und somit den Beweis sozialer Spannungen und letztendlich tödlicher Konflikte zwischen unabhängig agierenden Gruppen aufgrund klimatisch bedingter Veränderungen in Ackerbau und Viehzucht vor 7000 Jahren.
Für mich tatsächlich auch ein weiterer Hinweis das die Menschheit eines Tages seinen Untergang selbst beeinflusst und auslöst...wenn es um eigene Interessen geht tut der Mensch dem Menschen grausames an...und das seit Tausenden von Jahren
Zur Zeit sind die Bagger wieder am rollen um archäologische Ausgrabungen vorzubereiten ...mal schauen was noch so gefunden wird.
In diesem Sinne....seit lieb zueinander